Entstehung der Flagge

1978 entwarf Gilbert Baker aus San Francisco die Regenbogenflagge. Sie sollte ein neues Symbol der schwulen und lesbischen Gemeinde sein (und das aus der Nazizeit stammende Rosa Dreieck ablösen oder zumindest ergänzen). Sie wurde zum ersten Mal 1978 bei der Gay&Lesbian Freedom Parade in San Francisco benutzt. Diese Flagge wird auch durch den Internationalen Kongress der Flaggenmacher anerkannt.
Der ursprüngliche Version der Fahne bestand aus acht Farbstreifen. Für die Massenproduktion und den Verkauf seiner "Gay Flag", wandte sich Gilbert Baker an die in San Francisco ansässige "Paramount Flag Company". Unglücklicherweise war das von Baker selbst gefärbte grelle Pink („Fuchsia“ oder „Hot Pink“) damals industriell nicht herstellbar, so dass eine Massenproduktion der 8-streifigen Fahne unmöglich war. Daher musste die nun auf 7 Streifen reduziert werden.
Als die Fahne im November 1979 am Protest- und Trauermarsch verwendet wurde, entfernte das Komitee den türkisen Streifen, um die Farben gleichmäßig entlang der Paraden-Route aufteilen zu können: Drei Farben auf jeder Straßenseite. Gleichzeitig wurde statt Indigoblau Königsblau verwendet

-
(Fuchsia = "Sexualität")
- Rot = "
Wärme, Toleranz, Liebe
"
- Orange = "Freude, Gesundheit"
- Gelb = "
für Menschen, die noch nicht ``out'' sind
"
- Grün = "
für Menschen, die sich für schwule und lesbische Rechte einsetzen;
- (Türkis = "Kunst")
- Blau = "Harmonie-
für Lesben und Schwule, die in einer feindlichen Umgebung leben
- Violett = "Geist-
für den Wut von HIV-positiven Menschen und ihren Freunden
"
Der Alyson Almanach beschreibt die Regenbogenflagge wie folgt:
1978 entwarf Gilbert Baker in San Francisco eine Flagge mit 6 Streifen in den Farben des Regenbogens, die den Stolz der schwul-lesbischen Community symbolisieren sollte.
Allmählich gewann die Flagge an Popularität und bot eine optische und farbenfrohe Alternative zu dem bisher geläufigen pinkfarbenen Dreieck. Mittlerweile wird die Regenbogenflagge vom Internationalen Kongress der Flaggenhersteller (International Congress of Flag Makers) anerkannt und weltweit auf Schwulen- und Lesbenparaden geschwenkt. 1989 erlangte die Regenbogenflagge in den USA landesweit Aufmerksamkeit, nachdem John Stout erfolgreich seine Vermieter in West Hollywood verklagt hatte, als diese ihm verboten, die Flagge von seinem Balkon aus zu hissen. Baker lebt heute immer noch in San Francisco und stellt nach wie vor Regenbogenflaggen her. (Stand Dez. 1995)
Heute wird die Flagge vom "International Congress of Flag Makers" offiziell
anerkannt und bei schwullesbischen Paraden weltweit gezeigt. 1989
erregte die Regenbogenflagge in ganz Amerika Aufsehen, als John Stout
seinen Vermieter in West Hollywood erfolgreich verklagte, nachdem dieser
ihm verboten hatte, die Flagge vom Balkon seines Appartements aus zu
zeigen.
Die erste Regenbogenfahne wurde 1978 von dem Künstler Gilbert Baker in
San Francisco hergestellt, nachdem er den dringenden Ruf der Schwulen
nach einem gemeinsamen Symbol vernommen hatte. In Anlehnung an die
fünffarbige "flag of race" bzw. die fünf olympischen Ringe, hat Baker
die erste Regenbogenfahne selbst designed, gefärbt und zusammengenäht.
Diese allererste Fahne enthielt noch acht Farben, nämlich rosa, rot,
orange, gelb, grün, türkis, indigo und violett. Nach Baker sollen diese
Farben folgende Bedeutung tragen: Rosa = Sexualität, rot = Leben,
orange = Heilung, gelb = Sonne, grün = Natur, türkis = Kunst, indigo =
Harmonie und violett = Geist.
Baker ging dann zu einer Flaggenfabrik, um die Fahne in
Massenproduktion gehen zu lassen und sie als neue "schwule Fahne" zu
etablieren. Dummerweise hatte Baker alle Farben selbstgemischt, und
weil sein "rosa"-Farbton (hot pink) nicht kommerziell zu haben war,
konnte die achtstreifige Fahne nicht in Massenproduktion gehen. Also
wurde der rosa Streifen, der ausgerechnet die Sexualität repräsentieren
sollte, herausgenommen und die Fahne auf sieben Streifen reduziert.
Im November 1978 wurde die schwule Gemeinschaft in San Francisco
erschüttert von dem Mord an Harvey Milk, dem ersten offen schwulen
Stadtrat, den die Stadt je gehabt hat. Anfang 1979 wurde deshalb ein
Trauer- und Protestmarsch der Schwulen und Lesben in San Francisco
organisiert. Um ihre Stärke und Solidarität zu demonstrieren, sollte
die Regenbogenfahne ihren ersten großen Auftritt in der Öffentlichkeit
haben. Es wurde geplant, jeweils drei Streifen links und rechts entlang
der Straßen der Marschroute zu präsentieren. Damit war aber ein
weiterer Streifen der siebenfarbigen Fahne zuviel, und man entschied
sich, auf das türkis, die Farbe der Kunst, zu verzichten. Bei der
Gelegenheit wurde dann auch gleich das Indigo als Farbe der Harmonie
durch Königsblau ersetzt.
Seitdem hat die Regenbogenflagge also nur noch sechs Farben, und in
dieser Form hat sie ihren Siegeszug um die Welt angetreten. Vor einigen
Jahren ist die Fahne auch von der Internationalen Vereinigung der
Flaggenmacher als Symbol für die schwule und lesbische Gemeinschaft
anerkannt worden. Auch andere Gruppen haben sich den Regenbogen schon
zunutze gemacht. In der hippigen Umgebung San Franciscos geboren, hielt
er Einmarsch in die Friedens- und Ökologiebewegung. Vor allem
Greenpeace, deren Logo seit langem der Regenbogen ist und deren Schiff
"Rainbow Warrior" in der ganzen Welt bekannt ist.
Als lesbisch/schwules Symbol hat der Regenbogen mittlerweile alle Ecken
lesbisch/schwuler Kultur erreicht: Es gibt den Regenbogen als
Anstecker, als Badehandtuch, als T-Shirt, als Fußabstreifer, als Fahne
natürlich, als Baseball- oder Pudelmütze, als Bettzeug und in Form
verschiedenster kleiner Kitschgegenstände wie zum Beispiel Windräder.
Bei der Verbreitung des Regenbogens wird er auch ganz bewusst mit
anderen lesbisch/schwulen Symbolen vereinigt: So gibt es nicht nur eine
Kette mit regenbogenfarbenen Metalldreiecken, die auf den Rosa Winkel
anspielen, sondern auch schon die Aidsschleife in regenbogenbunt.
Der Regenbogen ist ein Zeichen der Stärke unserer Gemeinschaft. Wir,
die wir aus den unterschiedlichsten Bereichen des schwulen und
lesbischen Lebens kommen, symbolisiert durch die Vielfalt der Farben,
werden in dem Moment stark, wo wir uns ergänzend zusammentun, eben auf
dem Banner der Regenbogenfahne. Oder, wie es Peter Tatchell von der
englischen Schwulenbewegung OutRage einmal in einem Interview mit der
Zeitschrift GayTimes gesagt hat: "Der Regenbogen symbolisiert Einheit
und Diversität. Anders als der rosa Winkel, der ein Symbol der
Unterdrückung ist, ist die Regenbogenfahne etwas, was wir selbst
gemacht haben und was Hoffnung ausdrückt. Die Fahne ist ein sehr
einfaches, sehr schönes und sehr optimistisches Symbol für die
Sehnsucht der Lesben und Schwulen nach Freiheit."
Und noch ein
Hinweis an unsere heterosexuellen SurferInnen: Die Regenbogenflagge ist
nicht einfach nur eine nette bunte Flagge. Wenn ihr dieses Symbol
benutzt oder irgendwo hinpappt, dann solltet ihr das nur tun, wenn ihr
Euch im klaren darüber seid, wofür sie steht. Sonst wundert Euch nicht,
welche Folgen das hervorrufen kann. Für die Schwulen und Lesben ist es
sehr wichtig, so ein Symbol zu haben. Klar können wir das Symbol
teilen, aber wegnehmen lassen wir es uns nicht.
Zum Abschluß noch der Klassiker, das Lied "Over the rainbow" - aus dem
Soundtrack des "Zauberers von Oz". Wie heißt es dort so schön?
"Irgendwo über dem Regenbogen,
ganz weit weg,
dort liegt das Land meiner Träume,
von dem ich in einem Wiegenlied gehört habe."
In dem Refrain dieses Klassikers kommt ebenfalls das heraus, wofür der
Regenbogen steht: Die Hoffnung auf eine bessere Welt, auf eine Welt
ohne Bedrohung und äußere Zwänge, auf eine Welt, in der es völlig
gleichgültig ist, welche sexuelle Orientierung mann oder frau besitzt.
Es ist wohl nicht zuletzt dieser Wunsch und diese Hoffnung aller Lesben
und Schwulen, der das Symbol des Regenbogens in den vergangenen Jahren
so populär gemacht hat. Natürlich, und das sollte hier ebenfalls
angemerkt werden, ist diese Botschaft auch bei der kommerzialisierten
Homo-Gastronomie angekommen, wo das Raushängen der Regenbogenflagge
durchaus als Lizenz zum Gelddrucken verstanden werden kann.
Die längste Fahne der Welt wurde 1994 in New York auf der
CSD-Demonstration (eine Meile) durch die Straßen getragen. Anschließend
wurde sie in kleine Teile zerteilt und für einen gemeinnützigen Zweck
verkauft.
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